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Muss ich nach dem Embryotransfer liegenbleiben oder darf ich direkt aufstehen?

Oder warum fallen die Embryonen nicht aus der Gebärmutter?

Eine unterschiedlich lange Ruhepause wird oft unter der Vorstellung angeraten, dass die Embryonen durch zu frühes Aufstehen aus der Gebärmutter fallen.
Es gibt 5 Studien, in denen untersucht wurde, ob es besser ist, nach dem Embryotransfer gleich aufzustehen oder noch etwas liegenzubleiben. In allen Studien sind die Ergebnisse für die Frauen, die direkt nach dem Embryotransfer aufstehen durften sogar etwas besser als bei jenen, die noch eine Ruhephase anschlossen.

Warum fallen Embryonen nach dem Embryotransfer nicht aus der Gebärmutter?

  • Die Gebärmutterhöhle ist keine „Höhle“
    Zunächst darf man sich die Gebärmutterhöhle eben nicht als einen „Höhle“, also einen Hohlraum, vorstellen. Das würde ja voraussetzen, dass sich Luft in der Gebärmutter befindet, was nicht der Fall ist. Die Schleimhaut kleidet den Innenraum der Gebärmutter vollständig aus und stößt direkt mit der Schleimhaut der gegenseitigen Gebärmutterwand zusammen. Dazwischen befindet sich lediglich ein sehr dünner Flüssigkeitsfilm. Die Embryonen befinden sich also eingeklemmt zwischen den Schichten der Schleimhaut und sind daran „festgeklebt“ durch den Flüssigkeitsfilm.
  • Flüssigkeit ohne Lufteinschlüsse ist ein optimaler Klebstoff
    Bringt man glatte Oberflächen direkt und ohne Lufteinschluss aneinander, dann sind sie voneinander nicht lösbar. Nun gibt es auch in der Natur keine komplett glatten Oberflächen und auch die Gebärmutterschleimhaut weist kleine Unregelmäßigkeiten auf. Daher ist ein zusätzlicher Flüssigkeitsfilm notwendig, um diese Unebenheiten auszugleichen.
    Nur noch ein Beispiel aus der Praxis: Nehmen Sie ein kleines Stück Papier und legen es auf eine feuchte Fensterscheibe. Und? es bleibt hängen…sehen Sie.
  • Flüssigkeiten sind nicht komprimierbar
    Also wenn Flüssigkeiten nicht komprimierbar sind, was passiert dann, wenn Sie husten, oder wenn Sie, aus welchen Gründen auch immer, den Druck im Bauch erhöhen? Vor allem die Gase im Körper werden komprimiert und davon befindet sich ja reichlich im Darm.Der Druck in der Gebärmutter erhöht sich in solchen Fällen nicht (= aus physikalischen Gründen kann sich der Druck nicht erhöhen).
    Die Druckerhöhungen im Bauch, die beim Husten oder Pressen zum Stuhlgang auftreten, haben daher auch keine Chance, die Lage der Embryonen zu verändern.
  • Die Embryonen haben keine Masse und daher auch keine Trägheit
    Was machen Sie, um Ketchup aus der Flasche zu befördern? Sie drehen die Flasche um, mit der nach unten gerichteten Öffnung schwingen Sie nach unten (vorzugsweise direkt über dem Teller) und bremsen diesen Schwung abrupt ab.
    Was passiert dabei? Die Flasche und der Ketchup werden durch die Abwärtsbewegung beschleunigt. Anschließend bremsen Sie die Flasche ab, nicht jedoch den Ketchup. Dieser behält die ereichte Geschwindigkeit bei, verlässt die Flasche und landet auf dem Teller. Ich will niemanden überfordern oder langweilen, aber dieses Vorgehen entspricht dem sogenannten Massenträgheitsgesetz. Nach diesem Massenträgheitsgesetz hat jeder Körper das Be­streben, sich mit der Geschwindigkeit weiter fortzubewegen, die er innehat. Dieses Phänomen ist abhängig von der negativen Beschleunigung des Abbremsens und (wichtig!) der Masse. Je größer also die Masse des Ketchups ist, desto größer ist die Wucht, mit der er auf dem Teller landet.
    Nun vom Ketchup zurück zum Embryo in der Gebärmutter: Das Bestreben des Embryos (Ketchup), die Gebärmutter (Flasche) zu verlassen, ist also stark abhängig von seiner Masse. Der Embryo ist in der subjektiven Wahrnehmung sicherlich groß, juristisch ja auch schon ein Mensch, er ist aber weniger als 0,2 Millimeter groß und demzufolge natürlich extrem leicht.
    Sollten Sie als nach dem Transfer von einem Tisch springen (wozu wir wegen der noch vergrößerten, evtl. dann schmerzhaften Eierstöcke nicht raten!), dann werden Gebärmutter und Embryo zuerst stark beschleunigt und anschließend stark abgebremst. Aufgrund seiner fehlenden Masse wird der Embryo jedoch nur die Bewegungen der Gebärmutter mitmachen, jedoch physikalisch nicht den Drang haben, die Gebärmutter zu verlassen.Die Angst, dass unachtsame Bewegungen zum Verlust der Embryonen führen können ist wirklich unbegründet.
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