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Wie verhalte ich mich richtig nach dem Embryotransfer?

Jedes Paar, das sich einer In Vitro Fertilisation unterzieht, möchte nach der Rückgabe der Embryonen in die Gebärmutter alles richtig machen, um den Erfolg einer Schwangerschaft nicht zu gefährden. Was ist jedoch das richtige Verhalten nach dem Embryotransfer?

Hierzu gibt es zahlreiche Empfehlungen und vor allem Mythen im Internet zu finden.
Wir wollen Ihnen, soweit es überhaupt möglich ist, wissenschaftlich begründbare Fakten zu diesem Thema darlegen.

  • Nach dem Embryotransfer darf man sofort aufstehen, muss man aber nicht.
  • Sport ist nach dem Embryotransfer erlaubt, bei sehr vergrößerten Eierstöcken, z.B. bei einem Überstimulationssyndrom, ist allerdings Vorsicht geboten. Hier können sportliche Aktivitäten zu schmerzhaften Bewegungen der Eierstöcke führen und auch zu gefährlichen Verdrehungen der Eierstöcke. Am besten, man hört auf seinen Körper!
  • Stress hat keinen Einfluss auf den Ausgang einer künstlichen Befruchtung. Die meisten Paare können die vielen „gut gemeinten Ratschläge“ („Entspannt euch mal, dann klappt das schon“) nicht mehr hören. Wo immer diese Kenntnis über den Zusammenhang zwischen Psyche/Stress und Kinderwunsch herrührt: Wissenschaftliche Quellen für diese Behauptungen gibt es nicht. Natürlich ist es schwer erklärbar, dass es in manchen Behandlungen zur Schwangerschaft kommt und in anderen nicht, obwohl in beiden Fällen die Voraussetzungen identisch gut waren. Wir suchen in solchen Fällen immer nach Erklärungen und die Psyche als solche ist dann nahe liegend, weil sie und ihr Einfluss so schlecht greifbar sind.
    Aber es liegt nicht am Stress oder der Psyche. Britische Wissenschaftler fassten die Ergebnisse von insgesamt 14 Studien zu diesem Thema zusammen. Die zusammenfassende Aussage dieser Studien: Die Psyche und vor allem Stress haben keinen Einfluss auf den Ausgang einer IVF oder ICSI. Es scheint dabei auch keine Rolle zu spielen, welcher Art diese Sorgen sind. Auch nicht, ob sie durch die Behandlung oder andere Begleitumstände des privaten oder beruflichen Lebens hervorgerufen werden.
  • Man darf nach dem Embryotransfer Sex haben, muss man aber nicht! Eine der Studien wies  zwar keine höhere Schwangerschaftsrate bei Geschlechtsverkehr nach IVF auf, aber eine höhere Quote an Mehrlingsschwangerschaften. Andere Studien konnten weder positive noch negative Auswirkungen des Geschlechtsverkehrs nach Transfer belegen.
    Die Erwartung, dass Sex nach Transfer die Chancen auf eine Schwangerschaft vermindert, ist widerlegt. Genauso jedoch auch, dass Geschlechtsverkehr die Chancen steigert, wie es gelegentlich behauptet wurde. Also sollte man Sex nach IVF nur dann haben, wenn einem danach ist, also aus Spaß an der Sache. Therapeutisch wirksam ist es nicht.
  • Ernährung nach künstlicher Befruchtung
    Es gibt eine ganze Reihe von Lebensmitteln, von denen unklar ist, ob sie die Chancen für eine Schwangerschaft schmälern können.
    Kaffee: Die Frage nach dem Einfluss des Koffeins auf die Fruchtbarkeit im Allgemeinen und nach einer In Vitro Fertilisation im Besonderen nach einer „ künstlichen Befruchtung“.
    Die Aussagen der Studien waren nicht einheitlich, aber wenn man die Ergebnisse zusammenfasste, dann kam man zu folgenden Schlussfolgerungen kommen:
    Ein Effekt des Coffeins auf die Fruchtbarkeit ist anzunehmen
    – Der Effekt scheint dosisabhängig zu sein.
    – Die Grenzwerte werden zwischen 300 und 500 mg gefunden, ab der ein negativer Effekt auftritt.
    – Die Wirkung des Kaffees entsteht möglicherweise über chronisch erhöhte Östrogenspiegel.
    Endometriose als ein Sterilitätsfaktor kann durch Coffein verstärkt werden.
    – Tee enthält ebenfalls Koffein, aber in deutlich geringeren Mengen
    Will man vorsichtig sein, ist gegen bis zu 1-2 Tassen Kaffee pro Tag nichts einzuwenden.

    Zucker und Softdrinks können sich negativ auf die Schwangerschaftsrate auswirken
    Man kann davon ausgehen, dass der regelmäßige Konsum von zuckerhaltigen Getränken und Speisen auch beim Körpergewicht oft nicht ohne Folgen bleibt. Und der negative Zusammenhang zwischen Körpergewicht und Schwangerschaftsraten ist belegt.Aber auch der Konsum von Zucker alleine – also losgelöst von seinen Folgen bezüglich des Körpergewichts – hat negative Auswirkungen auf die Erfolgsraten bei IVF. Der regelmäßige Konsum von Softdrinks wurde untersucht und für negativ befunden. Die Idee, statt dessen nur Diätgetränke mit Süßstoff zu trinken, liegt dann zwar nahe, hat aber auch einen negativen Effekt auf die Eizellqualität.
    Stark zuckerhaltige Getränke und Speisen sollten gemieden werden, ebenso Diätlebensmittel mit Süßstoffen.

    Darf man Diäten während der Behandlung durchführen?
    Grundsätzlich spricht nichts dagegen, wenn man bereits seit längerem laufende und moderate Versuche zur Reduzierung des Körpergewichts fortführt. Es gibt jedoch nur wenige Studien, welche die Auswirkungen von Diäten auch nach dem Transfer untersucht haben. Dazu sind die Ergebnisse mit Vorsicht zu genießen, denn es handelt sich entweder um Untersuchungen per Fragebogen oder mit einer nur sehr geringen Anzahl von Probandinnen. Diese Studien belegen nichts, jedoch gibt es dadurch Hinweise, dass die Befruchtungs- und Einnistungswahrscheinlichkeit sinken könnte, wenn sehr niedrigkalorische Diäten durchgeführt werden.
    Die Studienlage ist nicht eindeutig. Es gibt Hinweise darauf, dass sehr strenge Diäten einen negativen Effekt haben können.
    Bereits begonnene moderate Diäten können jedoch auch während einer Behandlung fortgeführt werden und sind bei Übergewicht sicherlich auch anzuraten.

    Alkohol nach dem Embryotransfer

    Alkohol gehört ja grundsätzlich auch zu den Nahrungsmitteln, aber – ähnlich wie das Rauchen – zu den schlechten Gewohnheiten. Der Einfluss auf den Ausgang einer künstlichen Befruchtung ist jedoch noch nicht abschließend geklärt. Zumindest nicht die Menge, ab der ein negativer Effekt einsetzt. In einer prospektiven Studie wurde diese Grenze bei weniger als vier alkoholische Getränke pro Woche gezogen. In einer Literaturübersicht wurde ein Einfluss ab vier Getränken pro Woche beobachtet.
    Zusammenfassend konnte ein dosisabhängiger Einfluss des Alkoholkonsums auf die Erfolgsraten bei einer In Vitro Fertilisation gefunden werden. Wenig Alkohol zu seltenen Gelegenheiten verschlechtert die Schwangerschaftsrate jedoch nicht.
     Mehr als 3 alkoholische Getränke pro Woche sollten nicht überschritten werden.
  • Hitze, Wannenbäder, Sauna nach dem Embryotransfer
    Es wird oft vor Wannenbädern gewarnt, da ein erhöhtes Infektionsrisiko nach der Punktion bestehen könnte. Wenn die Punktion problemlos und ohne größere Blutungen verlief, muss man sich deswegen jedoch keine Sorgen machen. Der Defekt durch die Nadel ist klein und bereits mehrere Stunden nach der Eizellentnahme ist die kleine Wunde wieder verschlossen. Auch bei einer Blutentnahme aus der Armvene (immerhin ein größeres Blutgefäß!) wird ja nicht von Wannenbädern in der Folge abgeraten.
    Allerdings gibt es (einige wenige) Studien, die sich mit dem Einfluss der Hitze durch Wannenbäder auf den Verlauf einer frühen Schwangerschaft beschäftigen. Hier scheint ein erhöhtes Risiko (nicht signifikant) für Fehlgeburten zu bestehen und zwar „dosisabhängig“. Das Risiko steigt also mit Häufigkeit und Dauer der Wannenbäder.
    Zum Thema Sauna und Frühschwangerschaft oder Warteschleife nach Embryotransfer finden sich nur anekdotische Berichte, aber keine wissenschaftlichen Studien, die einem in dieser Fragestellung weiterhelfen würden. Grundsätzlich wird bei fortgeschritteneren Schwangerschaften ab der 10. Woche jedoch kein Problem mit Saunagängen gesehen.
    Zusammenfassend muss man sich zwar keine Sorgen um Infektionen machen, jedoch könnte die Einnistung oder der Verlauf einer Frühschwangerschaft durch häufige, heiße Wannenbäder gefährdet werden. Zum Thema Sauna gibt es keine gesicherten Erkentnisse.
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